Am 4. Februar war internationaler Weltkrebstag. Dieses Jahr trug er das Motto: “Versorgungslücken schließen”. Von verschiedensten Versorgungslücken können wir Hautkrebs-Betroffenen in Deutschland auch ein Lied singen.

Global ist damit die große Ungerechtigkeit beim Zugang zur modernen Krebstherapie gemeint, denn in vielen Ländern müssen immer noch zu viele Menschen ohne ausreichende Behandlung an ihrem Krebs sterben. Auch soziale und wirtschaftliche Benachteiligung senkt die Überlebenswahrscheinlichkeit.

Von verschiedensten Versorgungslücken können wir Hautkrebs-Betroffenen in Deutschland auch ein Lied singen. In Studien zeigt sich z.B., dass Menschen im ländlichen Raum oft später diagnostiziert werden und deshalb größere Tumoren haben. Das könnte auch an fehlenden Facharztpraxen dort liegen oder fehlenden Informationen.

Wer psychoonkologische Beratung sucht, muss zum Teil viele Monate auf einen Termin warten, was viele als sehr belastend empfinden. Auch wer eine gute Hautarztpraxis sucht, bei der er regelmäßig zur Krebsnachsorge gehen kann, muss oft suchen. Ganz zu schweigen von den nicht vorhandenen Ultraschall-Kapazitäten für eine leitliniengerechte Nachsorge.

Bei guten REHA-Angeboten speziell für Hautkrebs gibt es ebenfalls noch Luft nach oben. Diese Defizite und mehr haben wir diskutiert auf der Nationalen Versorgungskonferenz Hautkrebs, zu der bald ein Bericht erscheinen wird.

Thema der Kampagne 2022 – 2024 zum Weltkrebstag: “Versorgungslücken schließen”

Das Motto der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (UICC) zum 22. internationalen Weltkrebstag lautet „Versorgungslücken schließen“. Im ersten Jahr der Kampagne geht es um das Erkennen von Lücken und Ungerechtigkeit in der Krebsversorgung.

Die Lücken in der Krebsversorgung zu schließen, bedeutet nicht nur, einfach alle mit den gleichen Ressourcen zu versorgen.
Vielmehr geht es darum, allen das zu geben, was sie brauchen, damit sich alle auf der gleichen Stufe befinden und die gleichen Chancen haben, Krebs zu vermeiden oder ihn zu besiegen. Es geht darum, offen zu sein, Annahmen zu hinterfragen und sich die Fakten anzuschauen. Nur wenn wir lernen und verstehen, können wir Maßnahmen ergreifen und Fortschritte machen.

Weitere Barrieren, die der Krebsversorgung im Weg stehen:

  • Sozialer und wirtschaftlicher Status
  • Stadt-Land-Gefälle
  • Barrieren für Minderheiten
  • Altersdiskriminierung
  • Geschlechternormen und Diskriminierung
  • Flüchtlingsstatus und Vertreibung

Anne Wispler

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