Das Melanoma Patient Network Europe erhielt in den letzten Tagen dramatische Hilferufe aus der Ukraine und von dort geflüchteten Melanompatienten. Denn diese sind auf eine lückenlose Fortsetzung ihrer Therapien angewiesen. Nun gibt es eine Webseite, wo die Hilfe organisiert wird und auch in Deutschland immer mehr hilfreiche Informationen – auch auf ukrainisch.

Oft sind die Therapien teuer oder müssen in speziellen onkologischenLogo MPNE Zentren erfolgen. Mit ungeklärter Krankenversicherung und ohne amtliche Unterstützung ist das schwierig zu bekommen. Deshalb hat das Melanoma Patient Network  Europe (MPNE) eine Webseite mit Kontaktformular für diese Patienten einerichtet. Die spontane und ehrenamtliche Aktion ist auch möglich, weil man gut mit osteuropäischen Selbsthilfegruppen vernetzt ist. Über ein Online-Formular (englisch und ukrainisch) können sich die Hilfesuchenden melden und werden dann weitervermittelt.

Infos von der Deutschen Krebsgesellschaft

Betroffene ukrainische Krebspatienten sollten möglichst frühzeitig mit einer Klinik oder einer ärztlichen Praxis Kontakt aufnehmen, um zu klären, wie die Krebsbehandlung fortgesetzt oder begonnen werden kann. Bitte wenden Sie sich an die Einrichtung, die am nächsten zu Ihrem Aufenthaltsort liegt. Alle aufgeführten Einrichtungen verfügen über große Erfahrung in der Erkennung und Behandlung von Tumorerkrankungen.

Ukrainische Krebspatientinnen und Krebspatienten auf der Flucht: Wie wird die onkologische Versorgung sichergestellt?

Ukrainische Flagge als Icon

Люди, які втекли з України і мають пухлину, яка потребує лікування, можуть звернутися до закладів, наведених нижче.

Будь ласка, зв’яжіться з закладом, найближчим до місця проживання. Усі перераховані установи мають великий досвід у виявленні та лікуванні пухлинних захворювань.

Übersicht über Krebszentren, die Hilfe zusagen: https://www.krebsgesellschaft.de/krebskranke-menschen-aus-der-ukraine.html

Rasche Hilfe in Berlin

Gerade konnten wir übe das MPNE einem jungen Melanompatienten in Berlin helfen, auch Dank des Einsatzes einer Arztpraxis, die zu den mehr als 700 Ärzt:innen gehört, die sich über die Berliner Kassenärztliche Vereinigung gemeldet haben und ukrainische Geflüchtete behandeln. Die Liste für Berlin gibt es hier: https://www.kvberlin.de/fuer-patienten/ukraine

Doch noch ist nicht ganz klar, welche Behandlungen bezahlt werden und wie Ärzte und Kliniken diese abrechnen können. Es ist zu hoffen, dass hier bald mehr Klarheit geschaffen wird.

Sozialrecht

Für die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, die über Erste Hilfe hinausgehen, ist wohl mindestens eine Registrierung beim jeweiligen Sozialamt nötig. Für Berlin ist die Webseite des Flüchtlingsrates Berlin hilfreich: https://fluechtlingsrat-berlin.de/news_termine/ukraine/

Ein Schreiben des Bundesinnenministeriums (Stand 14.3.2022) gibt Orientierung zu aufenthaltsrechtlichen Fragen: https://fluechtlingsrat-berlin.de/wp-content/uploads/bmi_aufenthalt_ukraine_14mrz22.pdf

Weitere Hilfsangebote für ukrainische Krebspatienten

Die Deutsche Krebshilfe (DKH) hat einen Hilfsfond für Angehörige ukrainischer Krebspatienten eingerichtet, die die Betroffenen (Kinder oder Erwachsene) während der Behandlung in Krebszentren in Deutschland begleiten. Aus diesem Hilfsfonds werden bereits entstandene oder entstehende Reise-, Aufenthaltskosten sowie sonstige Kosten von Familienmitgliedern der Patienten in Höhe von bis zu 5.000 Euro/Patient von der Deutschen Krebshilfe übernommen.

Bitte beachten:

  • Der Hilfsfond steht ukrainischen Krebspatienten zur Verfügung, die in Comprehensive Cancer Centers, in von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Krebszentren sowie in Kinderkrebszentren behandelt werden.
  • Der Antrag muss von diesen Kliniken gestellt werden.
  • Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website der DKH sowie beim INFONETZ KREBS unter 0800 80708877 oder per E-Mail an krebshilfe@infonetz-krebs.de.

Weiterreise und Online-Registrierung

Die Weiterreise ist eigenständig mit der Bahn mit Ukrainischem Ausweis innerhalb Deutschlands und einige Länder des westlichen Auslands möglich, wenn man sich bei der Bahn in Berlin, Dresden, München oder Nürnberg das kostenlose Ukraine-Ticket ausstellen lässt: www.bahn.de/info/helpukraine
In Kürze startet die Ausländerbehörde LEA eine Online-Registrierung in Berlin untergekommener Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Man soll den Pass hochladen und per Email eine Fiktionsbescheinigung mit dem Recht auf Arbeit bekommen, und irgendwann später einen Termin zur Registrierung vor Ort und den Aufenthaltstitel.

Hintergrund und Hilfe in der Ukraine

Die Lage für Krebspatienten in der Ukraine ist denkbar schwierig, denn auch Kliniken wurden schon Ziel von Raketenbeschuss. Aufgrund der aktuellen Umstände koordiniert das Lviver Regionalzentrum für Onkologie die Verteilung  von Operationen und Medikamenten an Patienten in der Ukraine. Kontakt gibt es über das MPNE.

Aber auch in den Zufluchtsländern ist es nicht so einfach, schnell an die nötigen Therapien zu kommen. In den nächsten Tagen werden wir hier weitere Infos dazu veröffentlichen.

awi

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