Rat für von Hautkrebs Betroffene und Angehörige
Wenn Sie oder jemand von Ihren Verwandten oder Freunden die Diagnose Hautkrebs bekommen haben, sind Sie vielleicht erst einmal verunsichert und besorgt. Das Wort Krebs erzeugt Ängste, doch erst eine genaue Diagnose kann zeigen, ob Sie es mit einer eher harmlosen oder gefährlichen Erkrankung zu tun haben.
Nehmen Sie Ihre Gefühle ernst und sprechen Sie mit vertrauten Personen darüber, aber geraten Sie nicht in Panik. Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie mit einem Krebsberatungstelefon oder der Telefonseelsorge. Einige Nummern haben wir weiter unten für Sie aufgeführt.
Uns hat die Selbsthilfegruppe geholfen, seelische Tiefs zu überwinden und für uns wichtige Informationen zu bekommen. Jede Hautkrebs-Erkrankung ist ein individuelles Geschehen, und viele Krebsarten sind heute sehr gut heilbar. In Deutschland leben nach Angaben der Deutschen Krebshilfe derzeit etwa 5 Millionen Menschen, die einmal Krebs hatten oder aktuell wegen Krebs in Behandlung sind. Für sie gibt es viele Hilfsangebote und Informationsmedien. Versuchen Sie, sich so gut wie möglich zu informieren, um die für Sie oder Ihre Verwandten oder Freunde optimale Behandlung zu bekommen.
Als kompetenter und aktiver Patient haben Sie die besten Chancen, ihre Erkrankung körperlich und seelisch gut zu überstehen. Bei Arztbesuchen hat es sich sehr bewährt, eine vertraute Person mitzunehmen. Das kann nützlich sein, wenn Sie wichtige Informationen über Diagnose und Behandlung erwarten, denn in der Aufregung kann man schnell etwas Wichtiges überhören. Machen Sie sich am besten eine Liste mit Fragen, wenn Sie wieder zum Arzt gehen. Fragen Sie z.B., welche Hautkrebsart Sie ganz genau haben, ob die Diagnose gut gesichert ist und in welchem Stadium der Krankheit Sie sich befinden. Nur so können Sie mit dem Arzt/der Ärztin zusammen entscheiden, welche Therapie die richtige ist.
Eine gute Checkliste gibt es z.B. hier vom Aktionsbündnis Patientensicherheit: „Sicher in der Arztpraxis“
Vorsicht für fragwürdigen Informationen aus dem Internet: Worauf sollte man achten, damit man aktuelle und geprüfte Fakten statt nicht bewiesener Außenseiterinfos bekommt? Wie erkennt man eine seriöse Webseite? Ist erkenntlich, ob es sich um Werbung für ein Produkt oder das Angebot einer Pharmafirma handelt? Siehe dazu den Vortrag Google und Co als Patient richtig einsetzen
Sollten Sie die Diagnose „schwarzer Hautkrebs“ bzw. „Melanom“ erhalten haben, schauen Sie in die Patientenleitlinie „Melanom“, an der wir als Selbsthilfegruppe mitgearbeitet haben und die Ihnen viele wichtige Begriffe und Behandlungsoptionen erklärt.
Sollten Sie überlegen, an einer klinischen Studie teilzunehmen, dann lesen Sie den Beitrag „Teilnahme an klinischen Studien„.
Der Krebs-Informationsdienst bietet Gesundheitsinformationen und weiterführende Adressen:
Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums bietet telefonische Information zum Thema Krebs täglich von 8 bis 20 Uhr unter 0800 – 420 30 40 – Anrufe innerhalb Deutschlands sind unter dieser Rufnummer kostenlos.
Informationen per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de oder über das datensichere Kontaktformular unter www.krebsinformationsdienst.de/email-formular.php.
Informationen im Internet unter www.krebsinformationsdienst.de.
Die Telefonseelsorge bietet Beratung und Hilfe, anonym und rund um die Uhr.
Wenn es Probleme mit Ärzten oder Krankenhäusern gibt:
Das AKTIONSBÜNDNIS PATIENTENSICHERHEIT konzentriert sich in seiner Arbeit auf Fehlerprävention und ist keine Anlaufstelle für Patienten und Angehörige bei Fragen rund um Patientenrechte und Schadensersatzansprüche in Folge von Behandlungsfehlern. Es arbeitet mit Verbänden, Fachgesellschaften, Forschungsinstituten, Krankenkassen, Institutionen der Selbstverwaltung und Patientenorganisationen zusammen.
Jedoch kann man dort erfahren, wer gegebenenfalls weiterhilft: Was tun im Schadensfall?
Broschüren klären z.B. über die Vermeidung von Krankenhausinfektionen auf und geben Tipps für den Arztbesuch: Patienteninformationen