Vom 19. bis zum 22. Februar 2020 war die Selbsthilfe Hautkrebs Berlin wieder zusammen mit dem HKND mit einem Stand im Rahmen des 34. Deutschen Krebskongresses unter dem Motto „informativ. innovativ. integrativ. Optimale Versorgung für alle“ vertreten. Am Samstag zum Krebsaktionstag gab es dann einen Vortrag von Anne Wispler zum Thema „Leben mit Hautkrebs – Licht und Schatten“ und einen Vortrag über Hautkrebs mit Dr. Martina Ulrich, Dermatologin in Berlin. Die Besucherinnen und Besucher konnten ihre Fragen persönlich stellen und Kontakte zu Selbsthilfegruppen aufnehmen.
Eröffnung durch Gesundheitsminister Spahn
Der diesjährige Deutsche Krebskongress wurde vom vielbeschäftigten Gesundheitsminister Jens Spahn eröffnet. In seiner Rede sprach er davon, dass „Krebs mittlerweile in jeder Familie in Deutschland eine Rolle spielt, aber auch dass rund 40% aller Krebsfälle durch Vorbeugung und eine gesündere Lebensweise vermieden werden könnten. Auch der Sonnenschutz gehört dazu.
Unseren Tweet mit seinem Foto hat Gesundheitsminister Spahn sogar retweetet.
Außerdem setzte sich Spahn für einen konsequenten Ausbau der Digitalisierung im Gesundheitswesen ein. „Die Frage ist, ob wir in Deutschland und Europa diese Veränderung selbst gestalten. Wir müssen aber klar regeln, wer darf auf welche Daten zugreifen.“ Viel Applaus erhielt Jens Spahn für sein Argument, dass es unverhältnismäßig sei, dass anonymisierte Patientendaten nicht zu Forschungszwecken eingesetzt werden dürfen.
Nebenwirkungen neuer Krebstherapien
Wie Prof. Lucie Heinzerling von der Hautklinik des Universitätsklinikums Erlangen eindringlich forderte, ist bei den manchmal rasch und heftig einsetzenden Nebenwirkungen ein beherztes Therapieren notwendig. Hierfür gibt es mittlerweile erarbeitete Handlungsschemata. Steroide, also z.B. das Cortison, sollten im Fall von unerwünschten Immunreaktionen wie z.B. Kolitis mutig eingesetzt werden.
Ein Nebenwirkungsregister namens SERIO geht demnächst online und soll Ärztinnen und Ärzte bei der immunonkologischen Versorgung unterstützen. „Die Immunonkologie hat die Krebsbehandlung revolutioniert“, so Frau Prof. Heinzerling. „Doch über einige Nebenwirkungen der neuen Tumortherapien ist noch zu wenig bekannt – das wollen wir mit diesem speziellen Online-Register ändern.“. Das Register finden Sie hier: http://serio-registry.org/
Unterschiedliche Biologie der Hirnmetastasen beim Melanom
Eine Highlight-Sitzung des Kongresses drehte sich um die Diagnostik und Therapie von Hirnmetastasen, der größten Gefahr beim fortgeschrittenen Melanom. Prof. Tobias Pukrop aus Regensburg stellte in seinem Vortrag sehr anschaulich dar, dass die unterschiedliche Biologie und Charakteristik von Hirnmetastasen besser erforscht werden muss, weil sich hier unterschiedliche Ansätze der Behandlung bieten. Metastasen können an der Schnittstelle zum Organ, MMPI oder Makro-Metastasen Parenchym Interface genannt, verdrängend wachsen oder infiltrieren bzw. zerstören.
Mit der bildhaften Charakterisierung unterschiedlicher Tumorzellen als „Römer“, „Germanen“ oder „Schlangen“ ordnete er das unterschiedliche Wachstumsverhalten ein. Die Römer griffen danach geordnet im Verbund an, die Germanen aggressiv und chaotisch und die Schlangen erdrückten ihr Opfer, in diesem Fall das gesunde Gewebe. Je nach Metastasentyp sind demnach auch die lokalen Therapieverfahren unterschiedlich erfolgreich. Auf diesem Gebiet könnte weitere Forschung bessere Erfolge bringen.
Die Tumorzellen haben unterschiedliche Angriffswege. Folie aus dem Vortrag von Pro. Prukop.Wirksamkeit von Therapien, sie hängt auch von der Tumorbiologie ab. Folie aus dem Vortrag von Pro. Prukop.
Eine weitere Herausforderung ist, dass das Gehirn als Teil des zentralen Nervensystems einen immunologischen Sonderstatus mit reduzierter Aktivierbarkeit hat, weshalb viele Therapien hier anders wirken als woanders im Körper. Gar nicht erfolgreich ist, wie auch schon vom letzten Krebskongress berichtet, die Ganzhirnbestrahlung.
Großer Andrang herrschte dann zum Ende des Kongresses am Krebsaktionstag, wo es bei freiem Eintritt Zugang zu vielen Infoständen und Vorträgen für die interessierte Öffentlichkeit gab. Unser Beitrag „Leben mit Hautkrebs – Licht und Schatten“, den man nach einer einmaligen Registrierung ansehen kann, und der sehr anschauliche Vortrag von Dr. Martina Ulrich wurden von über 60 Menschen mit Spannung verfolgt. So räumte Frau Dr. Ulrich z.B. mit dem Mythos auf, dass man sich im Solarium vorbräunen könne, oder dass man im Schatten keinen Sonnenbrand bekommen kann. Im Anschluss gab es die Gelegenheit für eine rege Diskussion und Fragen.
Egal ob es um die Behandlung von hellem oder schwarzem Hautkrebs geht, man merkt immer wieder, dass viele Patienten ein großes Informationsbedürfnis haben, das in der Arztpraxis oder in der Klinik aus Zeitmangel nicht ausreichend befriedigt wird.
Und da erst wieder in zwei Jahren ein Krebsaktionstag stattfinden wird, laden wir alle ein, sich den 25. April rot im Kalender zu markieren, denn dann findet in Dresden der nächste bundesweite Hautkrebs-Patiententag statt, wo auch genug Gelegenheit zu Fragen und zum Austausch sein wird
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