Besuch beim Krebsinformationsdienst Heidelberg
Die Selbsthilfe Hautkrebs war zum „Patientenforum Krebsinformation“ des Krebsinformationsdiensts beim Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg eingeladen. Der KID versteht sich als Ansprechpartner für jeden, der Fragen zum Thema Krebs hat. Er bietet wissenschaftlich fundierte, qualitativ hochwertige Informationen für Patienten, Angehörige und Mediziner. Auf der Tagung am 24. Mai 2014 informierten wir uns mit anderen Vertretern von Krebs-Selbsthilfegruppen über das Angebot des KID Heidelberg und über neue Entwicklungen der Krebsmedizin.
So erhielten wir Einblicke in die Arbeit des kompetenten Beratungsteams beim KID und erfuhren etwas über weitere seriöse Beratungsangebote zum Thema Krebs wie z.B. die Webseite www.washabich.de. Besonders interessant war auch ein Workshop zum Thema „Komplementäre Medizin“.
Der Krebsinformationsdienst (KID)
Der kostenlose Krebsinformationsdienst ist Teil des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der größten biomedizinischen Forschungseinrichtung Deutschlands, die gerade 50 Jahre alt wurde. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert.
Der KID versteht sich als Ansprechpartner für jeden, der Fragen zum Thema Krebs hat. Er bietet wissenschaftlich fundierte, qualitativ hochwertige Informationen für Patienten, Angehörige und Mediziner. Er steht für Evidenzbasierte (d.h. wissenschaftlich überprüfte) Medizin (siehe http://www.krebsinformationsdienst.de/grundlagen/ebm-leitlinien.php) und Aktualität der Informationsangebote und hat hohe Qualitätsstandards bei der Informationsvermittlung. Durch Begleitforschung trägt er zur besseren Versorgung von Krebspatienten bei.
Auf Wunsch anonym
Der Kontakt zwischen Patient und Beratenden erfolgt auf Wunsch vollkommen anonym. Auch persönliche, intime oder schwierige Fragen im Zusammenhang mit Krebs werden mit höchster Diskretion behandelt.
Für Patienten, ihre Familien und Freunde, sowie für alle, die Fragen zu Krebs allgemein haben, hat das ärztliche Team täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr ein offenes Ohr, am Telefon unter der kostenlosen Nummer 0800 – 420 30 40. Fragen an krebsinformationsdienst@dkfz.de beantwortet der KID in der Regel innerhalb von zwei Arbeitstagen auch per E-Mail.
Telefon- und E-Mail-Anfragen werden von Ärztinnen und Ärzten beantwortet, die in Gesundheitskommunikation geschult sind, wobei Anonymität und Datenschutz garantiert werden.
Außerdem bietet der KID eigene Broschüren und kurz gefasste Informationsblätter im PDF-Format – zum Laden, Lesen und Ausdrucken:
http://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/iblatt/index.php.
Vorträge und Workshops
Den ganzen Samstag über gab es Vorträge, Diskussionen und Workshops. Hier ging es z.B. um neue, individuelle Krebstherapien, Psychoonkologie, Patientenselbsthilfe, Online-Angebote und Chat-Foren. Nebenbei konnte man die Räume des KID besichtigen oder sich persönlich gesundheitlich beraten lassen.
Besonders interessant erschien uns der Workshop zum Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie (KOKON). Dessen Leiter Dr. Markus Horneber erklärte anschaulich, wie schwierig es ist, Informationen zu komplementären oder „alternativen“ Heilverfahren und Medikamenten zu sammeln und einzuschätzen. Auch die künstliche Abgrenzung zur sog. „Schulmedizin“ führe leicht in die Irre.
Als Fazit haben wir mitgenommen, dass der KID eine glaubwürdige und kompetente Informationsquelle zum Thema Krebs ist, die jeder einfach nutzen kann, um sich über Krankheitsbilder und medizinische Befunde, über neueste Behandlungsmethoden und hilfreiche Ansprechpartner zu informieren. Für den tieferen Austausch unter den Selbsthilfegruppen war leider nicht genug Zeit, dafür bräuchte man aber auch sicherlich mehr als einen Tag.
Anne Wispler