Immer mehr Menschen erhalten die Diagnose Krebs. Etwa ein Drittel der Betroffenen leidet so sehr unter der Erkrankung, dass sie psychologische Hilfe benötigen.  Die Deutsche Krebshilfe appellierte daher anläßlich des Deutschen Krebskongresses in Berlin an die Kostenträger, sich dem Thema verstärkt zu widmen und die notwendigen Versorgungsstrukturen sowie deren Finanzierung sicherzustellen. Auch die Krebs-Selbsthilfe spielt eine wichtige Rolle bei der psychoonkologischen Betreuung. „Sie ergänzt die Versorgungsangebote um eine Variante, wie sie von keinem professionellen Helfer und auch nicht von Familie oder Freunden erbracht werden kann. Denn sie beruhen auf der Grundlage eigenen Erlebens, auf persönlicher Betroffenheit“, erklärte Hilde Schulte, Ehrenvorsitzende der Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.

Professionelle Hilfe ist immer dann erforderlich, wenn die eigenen Ressourcen für die Krankheitsbewältigung nicht ausreichen. Betroffene, die unter Depressionen leiden, brauchen dringend Unterstützung. Und auch sozialer Rückzug, Schlafstörungen, Ängste oder andere psychische Störungen sind Hinweise dafür, dass psychoonkologische Hilfe notwendig sein könnte. Eine umfassende psychoonkologische Betreuung hat das Ziel, dem Betroffenen zu helfen, seine Krankheit aktiv zu bewältigen und zu lernen, mit den Symptomen und den Therapienebenwirkungen besser umzugehen. Eine adäquate psychoonkologische Hilfe umfasst die enge Zusammenarbeit eines Teams von Fachkräften: Ärzte, Psychologen, Pflegende, Sozialarbeiter, Seelsorger und Physiotherapeuten sind notwendig. Selbsthilfegruppen können die Leistungen des professionellen Versorgungssystems sinnvoll ergänzen.

Im stationären Bereich wurden auf dem Gebiet der psychoonkologischen Versorgung in den vergangenen Jahren durchaus Fortschritte und Verbesserungen erzielt – nicht zuletzt durch zahlreiche Modellprojekte, die die Deutsche Krebshilfe bereits seit den 1980er Jahren auf den Weg gebracht hat. Eine psychoonkologische Beratung und Begleitung durch professionelle Helfer wird heute in vielen onkologischen Akut- und Nachsorgekliniken angeboten. Nach den Zertifizierungskriterien der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft für Onkologische Spitzenzentren, Onkologische Zentren und Organkrebszentren muss in diesen psychoonkologische Versorgung gewährleistet sein.

Pressemeldung der Deutschen Krebshilfe

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