Am 18.1.2020 fand bei Frankfurt eine erste bundesweite Konferenz für Hautkrebspatienten im innovativen Format eines Barcamps statt. Auf dem Skincamp 2020 in Bad Soden tauschten sich rund 80 Teilnehmende über viele Aspekte rund um Hautkrebs aus, hauptsächlich Patienten mit ihren Angehörigen, und darunter viele, die bereits in Selbsthilfegruppen aktiv sind.

Offenes Veranstaltungsformat ermöglicht auch Spontanes

Katharina Kaminski und Astrid Doppler

Katharina Kaminski und Astrid Doppler von Melanom Info Deutschland. Foto: A. Wispler

Ein Barcamp hat weder etwas mit hochprozentigen Getränken zu tun noch mit Camping. Es ist vielmehr eine relativ neue und interaktive Art von Veranstaltung und kommt ursprünglich aus der Welt der Computerfachleute. Bei einer Konferenz im Barcamp-Format treffen sich die Teilnehmer zu einem bestimmten Oberthema, die genauen Inhalte stehen aber vorher nicht fest. So hat jeder die Möglichkeit selbst ein Thema vorzuschlagen und dies in Form eines mitgebrachten Vortrags oder als Workshop, Diskussionsrunde oder offenes Gespräch anzubieten. Je nach Interesse kann so auch viel Spontanes entstehen.

Aus den eingehenden Vorschlägen werden dann die 45-minütigen Sessions zusammengestellt und in einem Stundenplan so organisiert, dass parallel zueinander verschiedene Themen behandelt werden. Dann können die Teilnehmer sich ihren individuellen Stundenplan zusammenstellen und gehen in die Sessions, die sie interessieren.

Viele interessante Fragestellungen rund um Hautkrebs

Die Sessions werden geplant: Wo soll es hingehen? Foto: A. Wispler

Einzige Herausforderung daran ist, eine Auswahl aus der Vielfalt der Angebote zu treffen. Das war auch das Fazit einiger Besucher des Skincamps 2020, denn es gab so viele interessante Fragestellungen, zu denen man auch gerne Näheres erfahren hätte. Zum Beispiel von der Prävention von Hautkrebs zum Langzeitüberleben mit Melanom, über die Gründung einer Selbsthilfegruppe zur Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. ‪25 Sessions gab es schließlich, verteilt über 7 Räume und sogar als Spaziergang an der frischen Luft, und mit insgesamt über 80 Teilnehmer*innen.‬

Organisatorin Christiane Weber und wir Berliner. Foto: Palmstreetstudios

Organisiert wurde das „Barcamp Hautkrebs“ von Dr. Christiane Weber, schon lange aktiv für die ADO, die NVKH und u.a. spezialisiert auf Kommunikation und Veranstaltungen im Gesundheitswesen. Sie wurde dabei kräftig unterstützt von den beiden Initiatorinnen von Melanom Info Deutschland, Astrid Doppler und Katharina Kaminski.

Wertschätzung und persönliche Begegnung

Aber auch jede und jeder, der die Initiative ergriff und eine eigene Session anbot, so wie wir Berliner, trug damit sehr zum Gelingen der Veranstaltung bei. Dabei ging es auch um berührende Fragen wie Partnerschaft, Sexualität und Krebs oder Spiritualität bei einer lebensbedrohenden Erkrankung. Spannend waren auch die Sessions zu Behandlungsmöglichkeiten bei Hirnmetastasen, zu Patienten und klinischen Studien und natürlich auch zum Dauerbrenner Ernährung und Krebs.

Gruppensession beim Skincamp 2020

Intensive Gespräche rund um das Leben mit Hautkrebs. Foto: A. Wispler

Was das Treffen außerdem so wohltuend und erfolgreich machte, war die wertschätzende, offene und herzliche Art, mit der die Betroffenen einander begegneten. Viele kannten sich schon aus der größten deutschen Facebookgruppe zum Hautkrebs und freuten sich sehr, sich im richtigen Leben von Angesicht zu Angesicht treffen zu können.

Vielleicht inspiriert dieses analoge Format ja auch dazu, noch mehr lokale Selbsthilfegruppen zu gründen. Das Hautkrebs-Netzwerk Deutschland ist dabei immer gerne behilflich.

Awi

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Am 18.1.2020 fand bei Frankfurt eine erste bundesweite Konferenz für Hautkrebspatienten im innovativen Format eines Barcamps statt. Auf dem Skincamp 2020 in Bad Soden tauschten sich rund 80 Teilnehmende über viele Aspekte rund um Hautkrebs aus, hauptsächlich Patienten mit ihren Angehörigen, und darunter viele, die bereits in Selbsthilfegruppen aktiv...